Timeline
Gestützt auf diese Grundlagen und den Antrag der Spitäler Schaffhausen hat der Regierungsrat die Eckwerte für den Gegenvorschlag zur Spitalinitiative im Dezember verabschiedet: Insgesamt würde der Kanton Schaffhausen für die bauliche Erneuerung der Spitäler im Rahmen der dargestellten Finanzierung 70 Mio. Franken in die Eigenkapitalreserve der Spitäler Schaffhausen beisteuern. Zusätzlich soll den Spitälern ein Darlehen von maximal CHF 60 Mio. zur Verfügung gestellt werden. Die Darlehenstranchen sind gegenüber dem Kanton einzeln zu beantragen, zu begründen und müssen zurückbezahlt werden. Nach Abschluss der Investitionsphase und der Amortisation der Bankkredite besteht für die Spitäler Schaffhausen wieder eine Dividendenverpflichtung gemäss der gültigen Eignerstrategie. Die detaillierte Vorlage an den Kantonsrat folgt bis spätestens Ende Februar 2025.
Seit Januar 2023 wurden die beiden Teilprojekte Spital-Neubau und Parking/Energiezentrale separat bearbeitet, um effizient voranzukommen. Um das gesetzte Kostenziel zu erreichen, mussten die Kosten für den Spital-Neubau um rund 40 Millionen Franken reduziert werden. Der aktuelle Projektstand zeigte, dass die Spitäler Schaffhausen auf dem richtigen Weg sind. Für den Spital-Neubau wurde ein neues Raumprogramm und Layout erstellt und die Gebäudestruktur überarbeitet. Der zukünftige Spital-Neubau besteht aus einem hochinstallierten und einem mittelgradig installierten Gebäudekörper, die in der Mitte verbunden sind. Im hochinstallierten Teil befinden sich Bereiche wie etwa Operationssäle, Intensivstation, Notfallzentrum; im mittelgradig installierten Teil zum Beispiel Bettenstationen und Ambulatorien. Alle Patientenzimmer können sowohl als Ein- als auch als Zweibettzimmer genutzt werden.
Für das ebenfalls überarbeitete Parking (inkl. Energiezentrale) liegt ein funktionales Richtprojekt vor und ein Grossteil der Ausschreibungsunterlagen ist erstellt.
Nachhaltigkeit
Neben dem Minergie-P Standard wird auch der Standard DGNB Kategorie Gold für Gesundheitsbauten angestrebt. Mit der Überarbeitung des Spital-Neubaus bietet sich die Chance, die notwendigen Massnahmen nahezu kostenneutral umzusetzen.
Baugesuch
Gegen das 2021 eingereichte Baugesuch wurden in den Stellungnahmen von Stadt und Kanton keine inhaltlichen Argumente vorgebracht und mit den Einwendern konnte eine partnerschaftliche Einigung erzielt werden. Die Tatsache, dass sich die Gebäudevolumen und die Ansichten verändert haben, führt jedoch dazu, dass für jedes Teilprojekt ein neues Baugesuch eingereicht werden muss. So ist das Baugesuch für das Parking in Erarbeitung.
Kostenziel bestätigt
Im Rahmen des Bauprojekts wurde für die bauliche Erneuerung ein Kostenvorschlag von insgesamt 290 Millionen Franken vorgelegt. Der Spitalrat entschied aufgrund der erneut plausibilisierten strategischen Eckwerte und der Finanzierungsparameter, dass das Kostenziel von 240 Millionen Franken für einen Betrieb mit einem jährlichen Umsatz von circa 230 Millionen Franken und 1'700 Mitarbeitenden weiterhin Gültigkeit hat. Daher beauftragte der Spitalrat die Projektleitung zur Erreichung des Kostenziels mit einer Redimensionierung und einer umfassenden Kostenoptimierung des Gesamtprojekts. Diese Arbeiten werden etwa ein Jahr in Anspruch nehmen.
Entflechtung des Gesamtprojekts
Das Gesamtprojekt wird zudem entflechtet und die sechs Teilprojekte – Spitalneubau inklusive Neuanschaffung medizinischer Geräte, die Sanierung eines Teils des heutigen Kantonsspitals, den Rückbau von nicht mehr benötigten Gebäudeteilen, Umgebungsarbeiten im Hinblick auf die Erstellung eines Naherholungsgebiets sowie ein Parkhaus mit Platz für eine Energiezentrale – organisatorisch separat weiterbearbeitet.
Der Bau des Parkhauses ist die erste Bauetappe im Gesamtprojekt und gibt auf dem Areal Flächen frei für die zweite Bauetappe, den Spitalneubau. Die Bauzeit für dieses Teilprojekt beträgt eineinhalb bis zwei Jahre.
Im März 2021 startet das Submissionsverfahren für das Energiecontracting. Zur baulichen Erneuerung des Kantonsspitals Schaffhausen gehört auch die zukünftige Energieversorgung vor allem mit Kälte, Wärme und Elektrizität. Dafür ist im künftigen Parkhaus eine Fläche von 600 Quadratmeter für eine neue Energiezentrale vorgesehen. Im Gegensatz zur Gesundheitsversorgung der Bevölkerung gehört der komplexe Bereich der Energieversorgung nicht zu den Kernkompetenzen der Spitäler Schaffhausen als Bauherrin. Deshalb soll die dem aktuellen Stand der Technik entsprechende Energiezentrale von einem fachkompetenten Contractor erstellt, finanziert und betrieben werden.
Im Mai 2021 erreichte die bauliche Erneuerung des Kantonsspitals Schaffhausen einen weiteren Meilenstein. Am Freitag, 28. Mai 2021, wurde das Baugesuch bei der Stadt Schaffhausen eingereicht. Das Baugesuch für das Grossprojekt beinhaltet einen Neubau, ein Parkhaus für Patienten/-innen, Besucher/-innen und Mitarbeitende, die Sanierung eines Teils des heutigen Kantonsspitals sowie den Rückbau des anderen Teils, die zukünftige Verkehrsanbindung und die Umgebungsgestaltung. Erfahren Sie mehr zur Eingabe des Baugesuchs.
Canotila
Vorliegend ist ein fünfgeschossiger kubischer Neubau als Solitär mit drei Innenhöfen, der entlang der Geissbergstrasse errichtet wird. Darin untergebracht wird das gesamte Leistungsangebot der ambulanten und der stationären Akutsomatik sowie diverse weitere zentrale Funktionen. Das Gebäude kommt in direkter Nachbarschaft zum jetzigen Kantonsspital zu stehen. Dessen in den Fünfzigerjahren erstellte und in den Neunzigerjahren renovierte, filigrane Trakte werden umfassend saniert und im Rahmen des Gesamtkonzeptes teilweise neuen Nutzungen zugeführt. Die beiden in den Siebzigerjahren erstellten und seither ohne Durchführung einer grundlegenden Sanierung genutzten Bauten hingegen werden nach Bezug des Neubaus abgebrochen. An deren Stelle entsteht ein grosszügiger Park, der auch im Falle künftiger baulicher Erweiterungen nicht an Attraktivität einbüssen würde.Die Realisierung des Bauvorhabens ist ohne grössere Störungen des laufenden Spitalbetriebs möglich. Flankierend wird für den motorisierten Individualverkehr in peripherer Lage ein Parkhaus zwischen dem Neubau und dem bestehenden ehemaligen Personalhochhaus errichtet, das sich gut in das bewaldete Gelände einfügt.
Das Neubauprojekt überrascht mit seiner Einfachheit in der Volumetrie und Struktur sowie der Präzision der Setzung, die den Bezug zum bestehenden Gebäude herstellt und gleichzeitig seine Eigenständigkeit wahrt. Der grosszügige Freiraum wird dem Charakter des Standortes gerecht und vermag die Identität des Ganzen überzeugend zu stärken.
Das Projekt weist die für einen Spitalbau geforderte Nutzungsflexibilität auf, um auf die sich stetig wandelnden Anforderungen des Spitalwesens situativ reagieren zu können. Mit der Klarheit in der räumlichen und organisatorischen Konzeption, der Angemessenheit und Sorgfalt der Ausformulierung sowie der zu erwartenden guten Wirtschaftlichkeit in Betrieb und Unterhalt wird den wesentlichen Rahmenbedingungen vollumfänglich Rechnung getragen.