Operative Disziplinen – Klinik für Chirurgie
Gefässchirurgie
Der Bereich Gefässchirurgie befasst sich mit Erkrankungen der Arterien und Venen – zum Beispiel Varizen/Krampfadern – sowie deren operativer Behandlung. Dazu gehört auch die Behandlung von chronischen Wunden in einem spezialisierten Wundambulatorium. Für Patientinnen und Patienten, welche eine Blutwäsche (Hämodialyse) benötigen, werden Shunts (sogenannte AV-Fisteln) angelegt.Herzlich willkommen im Bereich der Gefässchirurgie
Die Gefässchirurgie befasst sich mit der operativen Behandlung von Erkrankungen der Blutgefässe (Arterien und Venen). Dazu gehören insbesondere Durchblutungsstörungen der Beine bei arteriellen Verengungen oder Verschlüssen sowie die Diagnostik und Behandlung von Krampfadern (Varizen).Dank der engen interdisziplinären Zusammenarbeit mit weiteren Fachpersonen – etwa aus Angiologie, Radiologie, Neurologie und Pflege – können wir Patientinnen und Patienten massgeschneiderte, zielführende und schonende Therapien anbieten. > Hier finden Sie weitere Informationen zum Gefässzentrum am Kantonsspital Schaffhausen.
Patientinnen und Patienten mit chronischen Wunden betreuen wir mit einem breiten Behandlungsspektrum in unserem modernen Wundambulatorium. Die enge Zusammenarbeit mit Hausärztinnen und -ärzten sowie der Spitex ist uns dabei besonders wichtig.
Dr. med. Kujtim Veseli
Leitender Arzt Klinik für Chirurgie und Leiter Gefässchirurgie
Die Betreuung von Patientinnen und Patienten mit einem diabetischen Fusssyndrom ist komplex und bedarf der Zusammenarbeit verschiedener medizinischer und pflegerischer Fachdisziplinen. Eine zentrale Rolle spielt hierbei unser Wundambulatorium: Speziell ausgebildete Wundexpertinnen, Ärztinnen und Ärzte der Chirurgie sowie Angiologie behandeln Patientinnen und Patienten hier gemeinsam, fachkompetent und zielgerichtet. Dies sowohl bei einem akuten Infekt als auch langfristig für eine meistens notwendige längere Wundpflege und spezielle Schuhversorgung.
Das Wundambulatorium der Spitäler Schaffhausen bietet tägliche Sprechstunden an. Besonders viel Wert legen wir auf die enge Zusammenarbeit mit den zuweisenden Hausärztinnen und -ärzten sowie dem ambulanten Pflegedienst (Spitex).
Im fortgeschrittenen Stadium mit verschlechterter Durchblutung können Schmerzen schon im Ruhezustand, zum Beispiel beim Liegen im Bett, oder auch nicht heilende Wunden auftreten.
Die Behandlung richtet sich nach der Schwere der Durchblutungsstörung und dem Ort der Verengung / des Verschlusses einer Arterie im Bein. Häufig kann mit einer Katheteruntersuchung (Angiographie/PTA) ambulant die Arterie wieder geweitet oder geöffnet werden. Dabei können ein Ballonkatheter und ein Metallgitterröhrchen (Stent) verwendet werden, um die Arterie offenzuhalten. Gelingt es nicht die Arterie mit einem Katheter zu behandeln, muss operativ ein Bypass an der betroffenen Stelle angelegt werden. Dabei wird meistens mit einer körpereigenen Vene oder auch einer Kunststoffprothese die verschlossene Arterie überbrückt, damit wieder genügend Blut in das Bein fliessen kann, keine Schmerzen mehr auftreten und allfällige bereits vorhandene Wunden heilen können.
Jede Therapie wird individuell von einem interdisziplinären Behandlungsteam aus Fachpersonen der Angiologie, Gefässchirurgie und Radiologie abgestimmt und durchgeführt.
Die Notwendigkeit einer Operation wird durch eine Ultraschalluntersuchung ergänzt mit einer weiteren Bildgebung – meistens MRI – bestätigt. Die bevorzugte Therapie ist eine Operation, meistens in Vollnarkose, bei der die Halsschlagader eröffnet und die Verengung entfernt wird. Anschliessend wird die Ader mit einem kleinen Kunststoffplätchen (Patch) wieder zugenäht. Neben der Operation ist zur nachfolgenden Behandlung einer Carotis Stenose eine dauerhafte Medikamenteneinnahme von Aspirin und einem Cholesterinsenker (Statin) notwendig. Ebenfalls erfolgen regelmässige neurologische Verlaufskontrollen mit Ultraschall und Blutdruckkontrollen.
In besonderen Fällen sofern eine Operation nicht zu empfehlen ist, etwa bei ungünstiger Höhe der Schlagader im Bezug zur Schädelbasis, ist ein Katheter-Verfahren notwendig. Dabei wird über einen Zugang in der Leiste ein Ballonkatheter in die verengte Halsschlagader eingeführt, die Verengung aufgedehnt und mit einem Metallgitterröhrchen (Stent) zusätzlich gesichert.
Besteht die Gefahr, dass das Gefäss reisst (Rupturgefahr), sollte operiert werden. Eine Rupturgefahr besteht ab einer Grösse ab 5,5cm oder wenn das Aneurysma schneller als 1 cm pro Jahr wächst. Eine Ruptur als Notfallsituation wird in den meisten Fällen nicht überlebt, nur etwa 10 Prozent der betroffenen Personen überleben dann mit einem notfallmässigen Eingriff.
Die Therapie eines Bauchschlagaderaneurysmas ist chirurgisch, entweder mit einem minimalinvasiven Katheter-gestützten Eingriff, bei welchem eine sogenannte Stentgraftprothese das Aneurysma der Bauchschlagader überbrückt, oder mit einer offenen Operation, bei welcher die Aorta mit einer Kunststoffprothese ersetzt wird.
Erstgradige Angehörige mit einem diagnostizierten Bauchschlagaderaneurysma sollen im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung (Ultraschall) einmal kontrolliert werden.
Falls die Krampfadern Beschwerden verursachen oder zu Komplikationen führen, sollten sie behandelt werden.
Für die Behandlung von Kampfadern stehen verschiedene Therapieformen zur Verfügung, darunter die Stripping-Methode oder die endovenöse Thermoablation. Welche Behandlung passender ist kommt auf Grösse und Lokalisation der Krampfadern an.
Varizenchirurgie
Die offene chirurgische Methode wird bei grösseren Krampfadern eingesetzt. Die klassische Form ist die Stripping-Methode, wobei ein kleiner Schnitt in der Haut gemacht, ein spezielles Gerät eingeführt und die kranke Vene von innen über einen kleinen zusätzlichen Hautschnitt herausgezogen wird. Dieses Verfahren wird in Vollnarkose durchgeführt. Bei einem Eingriff an einem Bein in der Regel ambulant, bei beiden Beinen gleichzeitig mit einem kurzen Krankenhausaufenthalt. Nach der Operation ist es empfohlen, für kurze Zeit Kompressionsstrümpfe zu tragen, um den Blutfluss in den Beinen zu verbessern und dem Risiko von Wundheilungsproblemen vorzubeugen.
Endovenöse Thermoablation
Dies ist eine minimalinvasive Alternative zur klassischen Varizenchirurgie. Bei der endovenösen Thermoablation wird unter Ultraschallkontrolle ein dünner Katheter mit Sonde in die betroffene Vene eingeführt. Die Sonde sendet Radiofrequenzenergie aus, wodurch sich die Wand der Vene erwärmt und im Anschluss verschliesst. Dadurch wird der Blutfluss in der kranken Vene unterbunden und die Krampfadern werden beseitigt. Der Eingriff erfolgt unter einer lokalen Betäubung und wird ambulant durchgeführt. Nach dem Eingriff ist es empfohlen, für kurze Zeit Kompressionsstrümpfe zu tragen, um den Blutfluss in den Beinen zu verbessern und dem Risiko von Wundheilungsproblemen vorzubeugen.
Wann welche Methode
Sowohl die Varizenchirurgie wie auch die endovenöse Thermoablation haben Vor- und Nachteile. Je nach Schwere der Krampfadern, individuellen Bedürfnissen und Vorlieben der Patientin oder des Patienten kommt eher die einte oder andre Methode zum Einsatz. Umso wichtig ist die qualifizierte Beratung durch erfahrene Fachpersonen, um die geeignete Behandlungsmethode zu bestimmen.
Es gibt verschiedene Arten von Zugängen, der häufigste ist der sogenannte Dialyseshunt. Das ist eine Kurzschlussverbindung zwischen einer Arterie und einer Vene, eine arterio-venöse Fistel, die chirurgisch hergestellt wird. Die Fistel braucht in der Regel einige Zeit, um zu Heilen und für die Dialyse einsatzbereit zu sein. Hierfür kann zwischenzeitlich ein Dialysekatheter (Permcath) zur Überbrückung eingesetzt werden. Das ist ein Silikon-Katheter, der in einem kurzen chirurgischen Eingriff in die obere Hohlvene eingeführt wird. Ein Teil des Endes ragt dabei durch die Haut und kann an die Dialysemaschine angeschlossen werden. Er erfordert eine strenge Hygiene und ist üblicherweise nur so lange im Einsatz, bis die Dialysefistel bereit ist.
Ein Port-à-Cath wird in örtlicher Betäubung oder kurzer Vollnarkose implantiert. Der Port ist danach sofort einsatzbereit und es können mühelos Medikamente verabreicht oder Blutentnahmen durchgeführt werden, ohne dass jedes Mal eine Vene angestochen werden muss.
Nach einer Portimplantation sollten einige Tage anstrengende Tätigkeiten vermieden werden. Sobald die Wunde verheilt und der Port nicht angestochen ist, können problemlos alle gewohnten Aktivitäten inklusive Sport durchgeführt werden. Das Anstechen und die Pflege eines Port-à-Caths wird von einer geschulten Fachperson übernommen. Selten kommt es bei einem Port zu Komplikationen wie Infektionen oder Hämatomen.